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Tiefe vs. Oberflächlichkeit in der Beratung und im Coaching

Warum in die Tiefe gehen?

Vielleicht hast Du Dich schon einmal gefragt, warum manche Beratungsgespräche oder Coachings so richtig „klick“ machen – während andere eher an der Oberfläche bleiben und Dich wenig weiterbringen. Der Grund dafür liegt oft darin, ob tiefere Themen angesprochen werden oder nicht. Oberflächlichkeit mag sich zunächst leichter anfühlen, aber wirklich weiter kommst Du nur, wenn Du Dich traust, tiefer einzutauchen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich: Eine tiefgehende Beratung bedeutet nicht nur, die richtigen Fragen zu stellen, sondern auch zuzuhören, ohne sofort eine Schablone oder schnelle Lösung anzubieten. So entsteht Raum, in dem Du Deine tatsächlichen Bedürfnisse und Ängste entdecken kannst.

Die Falle der Oberflächlichkeit

Oberflächlichkeit fühlt sich zu Beginn oftmals sicherer an. Du bekommst eine schnelle Antwort, der Coach oder Berater wirkt kompetent, und Du hast das Gefühl, die Sache ist „abgehakt“. Doch oft zeigt sich im Nachhinein, dass das Grundproblem nicht wirklich gelöst wurde. Dann stehst Du wieder am selben Punkt – nur mit dem Gefühl, dass etwas nicht stimmt, und Du vielleicht „versagt“ hast.

Falls Du schon einmal so eine Situation erlebt hast, bist Du nicht allein. Ich selbst erinnere mich an ein Coaching, das ich vor Jahren besucht habe: Damals wollte ich schnell eine einfache Schritt-für-Schritt-Lösung, um meine beruflichen Ziele zu erreichen. Obwohl ich die Tipps befolgt habe, spürte ich danach eine gewisse Leere. Erst in der Auseinandersetzung mit meinen Ängsten – und dem Mut, ehrlich über meine Zweifel zu sprechen – konnte ich tatsächlich weitergehen.

Die Kunst des tiefergehenden Coachings

Tiefe Beratung oder Coaching heißt nicht, dass Du in endlosen Sitzungen ständig mit Deinen Gefühlen konfrontiert wirst. Vielmehr geht es darum, Dir Raum zu geben, Deine echten Themen zu identifizieren. Ein guter Coach oder Berater stellt offene Fragen, beobachtet Deine Körpersprache und schafft es, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu kreieren.

Dabei spielt Zeit eine wichtige Rolle: Um tiefergehende Prozesse anzustoßen, braucht es manchmal das achtsame Aushalten von Stille. Viele Menschen empfinden Schweigen als unangenehm, doch in diesen Momenten bist Du eingeladen, Dich selbst zu spüren. Genau dort, im Raum zwischen den gesprochenen Worten, liegen oft neue Erkenntnisse.

Sich verletzlich zeigen – Dein Schlüssel zum Erfolg

Wir alle haben unsere Schutzmechanismen. Es ist menschlich, nicht gleich offen über persönliche Unsicherheiten oder Ängste zu sprechen. Doch echte Veränderung setzt in dem Moment ein, wenn Du Dich traust, Dich verletzlich zu zeigen.

Ich erinnere mich daran, wie ich selbst einmal zögerte, vor einem Seminarteilnehmerkreis über meine Unsicherheiten beim Präsentieren zu sprechen. Als ich mich dann doch öffnete, passierte etwas Erstaunliches: Die Gruppe reagierte mit Mitgefühl und Verständnis. Plötzlich wurde aus meinem „Problem“ eine gemeinsame Lernchance. So etwas erlebst Du nur, wenn Du Dich ganz zeigst und aufhörst, Dich hinter einer Fassade zu verstecken.

Praxis-Tipps für mehr Tiefe in der Beratung

  1. Offenheit und Vertrauen
    Erlaube Dir selbst, ehrlich zu sein. Manchmal ist es nur ein Satz wie: „Ich fühle mich gerade unwohl, darüber zu sprechen.“ Allein dieser Satz kann schon Eis brechen und mehr Tiefe ins Gespräch bringen.
  2. Aktives Zuhören
    Achte darauf, dass Dein Gegenüber Dich wirklich hört. Eine tiefe Beratung lebt davon, dass beide Seiten sich wirklich füreinander interessieren. Wenn Du das Gefühl hast, Dein Coach hört nicht aufmerksam zu, sprich es an.
  3. Spür in Dich hinein
    Wie fühlst Du Dich körperlich, wenn bestimmte Themen angesprochen werden? Manchmal kündigt ein Knoten im Bauch an, dass es hier gerade um etwas Wichtiges geht, das mehr Aufmerksamkeit verdient.
  4. Reflexion zwischen den Sitzungen
    Schreib Dir ruhig Notizen und Fragen auf, die nach einem Gespräch auftauchen. Oft geht die eigentliche Arbeit erst nach dem Coaching los, wenn Du mit Deinen Gedanken allein bist.

Fazit: Der Mut, in die Tiefe zu gehen, lohnt sich

Es braucht etwas Mut, Dich wirklich zu öffnen und Dich auf tiefgreifende Prozesse einzulassen. Doch wenn Du bereit bist, an die Wurzeln Deiner Herausforderungen zu gehen, bekommst Du nicht nur schnelle „Tipps“, sondern eine nachhaltige Veränderung. Vielleicht fällt es Dir schwer, Dich einem Coach oder Berater so anzuvertrauen – doch genau dort liegen oft die Antworten, die Dich wirklich weiterbringen.

Das oberflächliche Abhaken von Problemen mag kurzfristig Erleichterung bringen, doch für eine wirkliche, dauerhafte Entwicklung führt kein Weg an einer tieferen Auseinandersetzung vorbei. Du hast die Wahl: Willst Du an der Oberfläche bleiben oder endlich in die Tiefe eintauchen?

Ich lade Dich ein, Dich für mehr Tiefe zu entscheiden. Denn gerade dort, wo es ein bisschen wehtut und Unsicherheit besteht, wartet Dein eigentliches Wachstum. Und glaube mir: Du wirst Dich selbst besser kennenlernen, wenn Du Dich wirklich darauf einlässt.

Den aktuellen Podcast von Thomas und mir findest Du HIER.

Herzliche Grüße und eine gute Zeit.

Thomas

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Wendepunkte durch Krise

Schwere Zeiten: Nehmen Sie persönliche Krisen zum Anlass für positive Wendepunkte in Ihrem Leben

Eine schwere Krankheit, der Verlust des Arbeitsplatzes, Beziehungskrisen oder der Tod von Angehörigen, Freunden oder Lebensgefährten kann jeden hart treffen. Trauer, Angst oder Zurückgezogenheit sind ganz natürliche Reaktionen auf solche Einschnitte. Doch Lebenskrisen können auch Anlässe für positive Wendepunkte im Leben sein. Wenn ich schon einen neuen Job finden muss, womit möchte ich dann wirklich mein Geld verdienen? Der Verlust eines geliebten Menschen hat mir gezeigt, dass es auf jeden Tag ankommt – welche Träume möchte ich mir gleich erfüllen? Wenn das Zusammenleben als Paar schwierig ist, was kann ich daraus über Grenzen, Werte und Kommunikation lernen? Verwandeln Sie Ihre Krise in einen Anstoß für ein selbstbestimmtes und werteorientiertes Leben. Coaching hilft Ihnen auf den Weg.

Auf einmal ohne Job und Einkommen

Als Michael zunächst einer Kurzarbeit zustimmen musste und später seinen Job verlor, brach für ihn eine Welt zusammen. Dabei war es ihm nie schwergefallen, eine neue Arbeit als Finanzbuchhalter zu finden und sein Leben zu genießen. Außerdem war die Pleite seines Arbeitgebers nach der Corona-Pandemie und in einer gewaltigen Inflationskrise voraussehbar. Trotzdem traf es Michael wie ein Schlag. Von heute auf morgen hat er keine Arbeit und kein Einkommen mehr. Michael ist am Boden zerstört. Er schläft schlecht, grübelt den ganzen Tag, hat schlechte Laune und keine Lust rauszugehen. Die gutgemeinten Aufmunterungen von Freunden und Partnerin provozieren ihn mehr als sie ihm helfen. Dass ein Tiefpunkt im Lebensverlauf auch eine Chance sein kann – das mag für jemanden stimmen, vor dem alle Möglichkeiten ausgebreitet sind. Michael kann bei seinem Frust damit nicht viel anfangen.

Was unser Gehirn von Krisen hält

Was ist mit Michael los? Sonst so lebensfroh und optimistisch, haut ihn der Jobverlust gerade um. Dabei könnte er wohl schon nächsten Monat eine neue Stelle landen, wenn er sich nur aufraffen würde. Michael unterliegt ganz natürlichen menschlichen Grundbedürfnissen. Er sehnt sich nach Zugehörigkeit einerseits und Selbstbestimmung andererseits. Als Kind hat Michael gelernt, den Erwartungen und Vorstellungen der Erwachsenen zu entsprechen, um angenommen und wertgeschätzt zu werden. Sein Gehirn ist zwischen den eigenen Grundbedürfnissen und den Erwartungen der Umwelt hin- und hergerissen. Neurobiologen nennen diesen Zustand,

in dem viele Nervenzellen gleichzeitig zu feuern beginnen, „Arousal“. Das kann gerade in schwierigen und ungewohnten Situationen zu viel werden. Michaels Gehirn aber möchte Energie sparen. Als Lösung schlägt es ihm Anpassungsleistungen vor: Statt Autonomie und Verbundenheit anzustreben, unterdrückt es sie, damit Michael wieder in die Welt passt. Er versteckt sich selbst und hat Angst vor Zukunft und Gegenwart.

Sich alte Glaubenssätze bewusst machen

Kurz gesagt, ist Michael vollkommen blind dafür, dass der Verlust seiner Stelle eine riesige Chance für ihn ist. Sein Gehirn ist vollauf damit beschäftigt, sich alte Glaubenssätze ins Gedächtnis zu rufen:

  • „In dieser Familie lernen wir einen anständigen Beruf.“ Seine Leidenschaft, das Kochen, gehörte nicht dazu.
  • „Das Leben als Angestellter ist sicher und stabil.“ Selbstständige, wie Michael es gerne sein würde, seien unsicher, untentschieden und flatterhaft.
  • „Entlassen zu werden ist eine Schande.“ Es ist so gut wie unmöglich, sich anschließend  einen guten Ruf zu erarbeiten.

Die Stimmen, die diese Glaubenssätze in Michaels Kindheit und Jugend in seinen Kopf gesetzt haben, hatten sicher gute Gründe. Doch sind sie auch heute noch angemessen? Wohl kaum. Die Zeiten haben sich geändert und Michael ist ein ganzer, erwachsener Mensch geworden. Michael hat die Möglichkeit und die Ressourcen, seine aktuelle Lebenssituation in eine Chance persönlicher Entwicklung zu verwandeln.

Lebenskrise als Chance nutzen

Coaching kann Michael dabei helfen, aus seinem inneren Konflikt auszusteigen. Er kann selbst wichtige Schritte zu Selbstbestimmung und Wir-Heit unternehmen, wenn ihn eine helfende Hand freundlich in die richtige Richtung schubst. Beim Coaching nehmen wir gezielt wahr, welche Glaubenssätze hier und jetzt eine Rolle spielen. Wir arbeiten mit dem Gefühl der Angst und treiben sie in diesem geschützten Raum auf die Spitze: Was ist das schlimmste, das passieren könnte? Was darf auf keinen Fall passieren? Michael lernt außerdem seine eigenen Ressourcen und Stärken besser kennen. Die kann er auf dem nächsten Stück seines Weges nutzen und trainieren. Im Coaching legen wir außerdem greifbare Ziele und realistische Maßnahmen fest, die neue Denkmuster und Verhaltensweisen festigen. Die persönlichen Werte und Wünsche liefern dabei die Motiviation, die auch herausfordernde Schritte zu einem Vergnügen machen. Nicht das Vermeiden von Gefahren verspricht eine Belohnung, sondern das Meistern von Situationen, die früher mit Angst belegt waren.

Lassen Sie mich in schwierigen Zeiten helfen. Sowohl beruflich als auch persönlich habe ich in Bezug auf Krisen meine eigenen Erfahrungen gemacht. Gemeinsam können wir sie als Wendepunkt nutzen und gestärkt daraus hervorgehen. Sprechen Sie mich an oder finden Sie mich bequem über die Berate Mich! App.